Neues Kapitel im Artenschutz: Habichtskauz-Wiederansiedlung startet in Oberösterreich
Ein bedeutender Schritt für den Artenschutz in Oberösterreich: Mit einer feierlichen Startveranstaltung am Freitag, 13. Juni im Wildpark Grünau wurde das neue Projekt zur Wiederansiedlung des Habichtskauzes in Oberösterreich offiziell eröffnet. Nach erfolgreichen Freilassungen im Wienerwald und im Raum Dürrenstein wird nun auch im Almtal versucht, den scheuen Waldbewohner dauerhaft in freier Wildbahn anzusiedeln.
Seit mittlerweile 15 Jahren engagiert sich die Österreichische Vogelwarte unter der Leitung von Dr. Richard Zink für die Nachzucht und Auswilderung dieser streng geschützten Eulenart. Ziel ist es, stabile Habichtskauzpopulationen in geeigneten Lebensräumen Österreichs wiederherzustellen. In Oberösterreich war der Habichtskauz in freier Wildbahn zuletzt nicht mehr anzutreffen – das soll sich mit diesem Projekt nun ändern.
Gemeinsam mit dem Wildpark Grünau als regionalem Partner wurde in den vergangenen Monaten intensiv an den Voraussetzungen für eine erfolgreiche Wiederansiedlung gearbeitet. Im Almtal konnte nach umfassenden Gesprächen mit Behörden, Grundeigentümern, Jägerschaft und weiteren Interessengruppen ein geeigneter Standort für eine Freilassungsvoliere gefunden werden. Bereits in wenigen Tagen werden dort die ersten jungen Habichtskäuze einziehen. “Wir beteiligen uns als Wildpark an insgesamt vier Wiederansiedlungsprojekten. In diesem Fall freuen wir uns sehr, dass wir als Wildpark nicht nur Unterstützer sondern erstmals Kooperationspartner eines solchen Projektes sind!” betont Bernhard Lankmaier, Geschäftsführer des Wildpark Grünau.
Ein besonderes Merkmal des heurigen Projekts: Die Jungvögel, die in diesem Sommer freigelassen werden, stammen aus oberösterreichischen Zoos und Tierparks – aus Zoo Linz, Freunde des Welser Tiergartens, Tierpark Altenfelden und dem Wildpark Grünau selbst, die damit gemeinsam einen wichtigen Beitrag zur Wiederansiedlung dieser seltenen Eulenart leisten.
Die Startveranstaltung stieß auf großes Interesse: Zahlreiche geladene Gäste folgten der Einladung in den Wildpark Grünau. Besonders hervorgehoben wurde das Engagement von Hermine Hackl, ehemalige Leiterin des Waldcampus in Traunkirchen und österreichische Waldbotschafterin, sowie Johann Enichlmair, Bezirksjägermeister – beide übernahmen offiziell die Patronanz für das Projekt.
„Die Rückkehr des Habichtskauzes ist ein bedeutendes Zeichen für die Wiederherstellung gesunder, naturnaher Wälder“, betonte Dr. Richard Zink in seiner Ansprache. „Sie zeigt, dass langfristige Artenschutzmaßnahmen Früchte tragen können – wenn sie fachlich fundiert und mit breiter Unterstützung umgesetzt werden.“
Mit dem Start dieses Projekts wird nicht nur ein weiterer Schritt im Erhalt der biologischen Vielfalt gesetzt, sondern auch ein starkes Zeichen für gelebte Kooperation im Naturschutz. Die kommenden Monate werden zeigen, ob sich der Habichtskauz auch im Almtal dauerhaft heimisch fühlen kann.