1400 Jahre nach seinem Ableben findet Wisent „Willi“ die letzte Ruhestätte
Im Dezember 2020 haben heimische Höhlenforscher in einer Höhle am Kasberg das nahezu vollständig erhalten Skelett eines Wisents gefunden und unter zahlreicher Mithilfe geborgen. Von den Findern wurde der Wusch geäußert, dass das Skelett in Grünau verbleiben und am liebsten im Wildpark ausgestellt werden soll. Am Samstag, 17. Juni wurde das „Wisent Museum“ im Wildpark Grünau nun offiziell eröffnet und das Alter von „Willi“ veröffentlicht!
„Wir bedanken bei den Findern Franz Rührlinger und Franz Moser sehr herzlich für ihr Vertrauen, den Fund in unsere Hände zu geben. Zu den europäischen Wisenten, die wir in unserem Wildpark halten und mit denen wir auch zur Erhaltungszucht dieser Tierart beitragen, gesellt sich nun auch ein Lebewesen mit geologischer Vergangenheit. Ein Skelett als Zeitzeuge für vergangenes Leben“, so GF Bernhard Lankmaier.
Mit Unterstützung der beiden Wissenschafterinnen Teresa Schaer und Georgine Szipl wurde in den letzten Monaten an einem Unterbringungsort für „Willi“ gearbeitet. Teresa Schaer war außerdem in jedem Stadium, von der Bergung, der Präparation, dem Konzept für das Museum und letztlich für den Aufbau die treibende Kraft. Georgine Szipl zeichnete ebenso für das Konzept, den Aufbau aber ganz besonders die Aufbereitung der Informationen und Dokumentationen im Museum verantwortlich.
Der Wildpark hat für das Museum mit der Herstellung eines Bauplatzes, der nötigen Infrastruktur und einen 20` Museumscontainer beigetragen. Damit sich das Bauwerk aber in das traditionelle Erscheinungsbild des Wildparks einfügt wurde der Container hinter der Holzfassade verbaut. Der Innenraum wurde von unserem Arbeitskollegen so adaptiert, dass die gewünschte Szene der Fundstelle nachempfunden werden konnte.
Das „Wisent Museum“ wurde im Beisein von zahlreichen Ehrengästen und Medienvertretern offiziell eröffnet und für Wildpark Besucher freigegeben. Auch die mit Spannung erwartete Frage, nach dem Alter von „Willi“ wurde beantwortet: Die C14 Datierung hat ergeben, dass das Wisent um 600 n. Christus in den Schacht gestürzt und verendet ist.